Amazon fordert Klimaziele und Emissionsdaten von Lieferanten
Mit der Vorlage des aktuellen Nachhaltigkeitsberichtes 2022 hat Amazon nicht nur die aktuellen Bestrebungen und Errungenschaften auf dem Weg zu Net-Zero veröffentlicht, sondern auch neue Anforderungen an ihre Lieferanten definiert.
Kara Hurst, Vizepräsidentin und Head of Worldwide Sustainability stellt klar: „Um bis 2040 einen Netto-CO2-Ausstoß von Null zu erreichen, muss Amazon seinen CO2-Fußabdruck in unserem gesamten Unternehmen, einschließlich unserer riesigen globalen Lieferkette, reduzieren.”
Amazon ist laut Kara Hurst auf einem guten Weg, seine gesetzten Ziele zu erreichen. So entstammen laut Jahresbericht schon jetzt rund 90% der genutzten Energien aus erneuerbaren Quellen und bis 2025 sollen es 100% werden.
Der gesamte CO2-Fußabdruck ging um 0,4% zurück, einschließlich der Scope 3-Emissionen sogar um 0,7%. Und das bei einem Umsatzanstieg von 9%.
Mit dem Nachhaltigkeitsbericht sollen neue Spezifikationen an Lieferanten, Dienstleister, Vertriebspartner, Auftraggeber und Subunternehmer ausgegeben werden, die festlegen, welche Daten für die CO2-Reduzierung gemeldet werden müssen. Neben dem Teilen der CO2-Emissionsdaten seien auch verbindliche CO2-Ziele festzulegen.
Dabei belässt es das Unternehmen aber nicht bei der reinen Meldung. „Unser Einflusspotenzial auf unsere gesamte Lieferkette ist groß, da es Baumaterialien, Transport, technische Ausrüstung, Produkte und Verpackung umfasst. Wir wissen, dass wir zur Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks mit unseren Lieferkettenpartnern zusammenarbeiten müssen, um sie bei der Dekarbonisierung ihrer eigenen Betriebe zu unterstützen.“
Mit dieser Ankündigung rollt Amazon einen wichtigen Aspekt bei der Erreichung des Net-Zero-Ziels aus: die Berücksichtigung aller an der Lieferkette beteiligten Unternehmen bei der Berechnung der realen Ökobilanz. So wird der wirksamste Hebel angesetzt, um Scope 3-Emissionen zu analysieren und deutlich zu reduzieren. Und dazu nimmt ein Branchenriese wie Amazon seine gesamte Lieferkette in allen Ausprägungen in die Pflicht.
Für dieses Vorhaben sind neben dem Alignement von Zielen und deren Erreichung klare Strukturen in der Berechnung von Carbon Footprints sowie der reibungs- und lückenlosen Datenübermittlung notwendig. Bei der schieren Menge an CO2-Fußabdrücken ist es nur logisch, dass ein hoher Automatisierungsgrad und eine ebenso hohe Transparenz im Reporting im Unternehmen selbst und über die Unternehmensgrenzen hinaus notwendig ist.
Allein der Mangel an LCA-Experten, die für die Erstellung der einzelnen Life Cycle Assessments benötig werden, fordert den Einsatz intelligenter digitaler Systeme, die mit Hilfe von Machine Learning die Arbeiten nicht nur beschleunigen, sondern auch im Datenhandling – z.B. in der Material Intelligence – vereinfachen und so schneller einzelne Szenarios zur Verbesserung der Emissionswerte berechnen und vergleichen lassen können.