Unternehmen integrieren zunehmend Produkt-Compliance und Nachhaltigkeit, getrieben von der Forderung nach Transparenz und Verantwortung von Kunden, Regulierungsbehörden und Stakeholdern. Die Überschneidung zwischen der traditionellen Einhaltung gesetzlicher und Sicherheitsstandards und Nachhaltigkeitszielen wie der Verringerung der Umweltwirkung, ethischer Beschaffung und Kreislaufwirtschaft verstärkt sich. Neue Vorschriften machen Nachhaltigkeit von einer Option zur Pflicht.
Früher galt Nachhaltigkeit als „Nice-to-have“-Aktivität, die oft von NGOs und Umweltgruppen vorangetrieben und intern als Nischenthema behandelt wurde. Heute ist sie aufgrund zunehmender Vorschriften und des Drucks der Interessengruppen zu einem „Muss“ für Unternehmen geworden. Mit neuen Vorschriften wie der Richtlinie über die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), Aktualisierungen der Abfallvorschriften wie WEEE (Waste from Electrical and Electronic Equipment) und der Altauto-Richtlinie (ELV) werden Unternehmen gesetzlich verpflichtet, ihre Strategien zu überdenken. Auch die Investoren fordern Transparenz bei den ESG-Kennzahlen („Environmental, Social, Governance“).
Diese Vorschriften sind Teil einer breiteren Welle globaler Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die darauf abzielen, die Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern. Die Akteure der Branche müssen nun den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte bewerten und dabei die Auswirkungen auf die Luft-, Wasser- und Bodenqualität berücksichtigen und gleichzeitig die Nutzung der begrenzten natürlichen Ressourcen optimieren.
Die Unternehmen sind jetzt nicht nur für die Produktsicherheit und -qualität verantwortlich, sondern auch für die Minimierung der ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die Beherrschung von Risiken wie Unterbrechungen der Lieferkette, Umweltschäden und die Erschöpfung von Ressourcen ist von entscheidender Bedeutung. Die Nichteinhaltung dieser sich entwickelnden Standards kann zu Rufschädigung und Marktausschluss führen. Folglich verfolgen die Unternehmen einen ganzheitlicheren Ansatz und integrieren Compliance und Nachhaltigkeit, um ihr Ansehen in der Branche zu sichern und zu den globalen Nachhaltigkeitszielen beizutragen.
Die Einhaltung gesetzlicher Standards wie REACH, RoHS, TSCA oder der bevorstehenden Gesetzgebung für PFAS-Chemikalien bei gleichzeitiger Reduzierung der Klimaauswirkungen durch den Carbon Footprint von Unternehmen (CCF) und Produkten (PCF) sowie durch nachhaltige Praktiken in der Lieferkette erfordert einen einheitlichen Ansatz.
Ein zentralisiertes Datensystem ist entscheidend für die Abstimmung dieser Bemühungen. Die getrennte Verwaltung von Compliance und Nachhaltigkeit führt zu Ineffizienzen, doppelter Arbeit und erschwert die Skalierung. Plattformen wie IMDS (International Material Data System) ermöglichen die Datenerfassung und -integration, insbesondere in der Automobilindustrie, indem sie Material- und Stoffinformationen über die gesamte Lieferkette hinweg konsolidieren. Um Produkt-Compliance und Nachhaltigkeit effektiv zu integrieren, können Unternehmen drei wichtige Schritte befolgen:
Um Prozesse zu skalieren und zu automatisieren, benötigen Unternehmen ein gemeinsames Datensystem sowohl für die Produkt-Compliance als auch für die Nachhaltigkeit. Die Verwendung unterschiedlicher Systeme erhöht die Komplexität und den Aufwand. Ein einheitliches System ermöglicht eine effiziente Verwaltung und gibt den Teams die Möglichkeit, ihre Anstrengungen auf beide Bereiche zu verteilen.
So kann beispielsweise ein Produktionsingenieur diese Daten nutzen, um Produkte zu entwickeln, die nachhaltiger, konformer und möglicherweise sogar kostengünstiger sind. Gleichzeitig können diese Daten als Grundlage für die Bilanzierung von Treibhausgasen und die Berichterstattung über Scope-3-Emissionen verwendet werden, was Investoren die nötige Transparenz bietet, um die Fortschritte des Unternehmens bei der Dekarbonisierung zu verfolgen.
Der nächste Schritt besteht darin, zu ermitteln, wie diese vereinheitlichten Daten in den verschiedenen Funktionen des Unternehmens genutzt werden sollen, da diese Klarheit dazu beiträgt, die gemeinsame Nutzung von Daten und die Verwaltung von Ressourcen zu rationalisieren, so dass die Abteilungen effizienter im Hinblick auf eine verantwortungsvolle und nachhaltige Produktion zusammenarbeiten können.
Ein Anwendungsfall ist die Produktentwicklung, wo Ingenieure auf Daten angewiesen sind, um konforme und nachhaltige Produkte zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall ist die Berichterstattung: Unternehmen benötigen genaue Daten für die Berichterstattung über Treibhausgasemissionen und die Verfolgung der Dekarbonisierung, damit sie Investoren und Stakeholdern ihre Fortschritte im Laufe der Zeit zeigen können.
Außerdem müssen die Beschaffungsteams die Lieferkette überwachen. Unternehmen verlangen von ihren Zulieferern zunehmend die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards, z. B. die Bereitstellung dekarbonisierter Materialien. Mit einem einheitlichen System kann die Beschaffung leicht überprüfen, ob die gelieferten Materialien die vertraglichen Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.
Über die Anwendungsfälle hinaus ist es wichtig, die Einhaltung der Vorschriften und die Nachhaltigkeitsbemühungen kontinuierlich zu überwachen und darüber zu berichten. Die Überwachung der Lieferkette ist hier von zentraler Bedeutung, da die Unternehmen sicherstellen müssen, dass die Lieferanten die Umweltstandards einhalten und kohlenstoffarme Materialien geliefert werden. Beschaffungsteams spielen eine wichtige Rolle bei der Überprüfung, ob vereinbarte Nachhaltigkeitsverpflichtungen eingehalten werden.
Durch diese klaren Anwendungsfälle und Rollen können Unternehmen sicherstellen, dass ihr Ansatz zur Produkt-Compliance und Nachhaltigkeit integriert und effizient ist.
Eine der größten Herausforderungen ist die Gewährleistung der Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette. Unternehmen brauchen Echtzeit-Transparenz und Zugang zu Daten, um zu überwachen, ob die Lieferanten die Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. Diese Daten sind sowohl für die Einhaltung von Vorschriften als auch für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen von entscheidender Bedeutung und ermöglichen einen ganzheitlicheren Ansatz für die Sorgfaltsprüfung in der Lieferkette. Fortschrittliche Software- und Technologielösungen können Unternehmen dabei unterstützen, diese Informationen zu verfolgen und zu analysieren. Sie liefern die notwendigen Erkenntnisse, um betriebliche Veränderungen voranzutreiben und die Nachhaltigkeitsrichtlinien in der gesamten Lieferkette zu berücksichtigen.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die sich ändernden Vorschriften zu erfüllen, müssen Unternehmen einen integrierten Ansatz verfolgen, der Produkt-Compliance und Nachhaltigkeit miteinander verbindet.
Durch die Betonung von Produktverantwortung und erweiterter Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility - EPR) können Unternehmen Impact Intelligence nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu bewerten und zu verbessern.Die Integration von Produkt-Compliance und Nachhaltigkeit in eine einheitliche technologische Infrastruktur vereinfacht die Geschäftsabläufe, senkt die Kosten und fördert das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen wie Produktdesign, Technik und Beschaffung, was die effektive Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen erleichtert.
Diese einheitliche Strategie hilft nicht nur bei der Erfüllung von Compliance-Anforderungen, sondern fördert auch einen nachhaltigeren und kostengünstigeren Produktlebenszyklus. Um Sie auf diesem Weg zu begleiten, laden wir Sie ein, unseren Guide Practicing the sustainability shift zu lesen, ein umfassendes Whitepaper, das Einblicke und umsetzbare Praktiken für die Integration dieser kritischen Bereiche bietet.
Mit unseren umfassenden Softwarelösungen stellen wir die erforderlichen Tools zur Verfügung, um diese Integration zu rationalisieren. Sie ermöglichen die Echtzeitüberwachung und -verwaltung von Compliance- und Nachhaltigkeitsbemühungen durch eine einheitliche Datenkontrolle und -verarbeitung, eine automatisierte CO₂-Bilanzierung und Ökobilanzen (LCA) und stellen letztlich sicher, dass Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und die Leistung der Lieferkette sowie das Risikomanagement optimieren.