Der Dodd-Frank Act wurde zwar bereits 2010 verabschiedet, doch Section 1502 zu Konfliktmineralien bleibt bis heute eine zentrale Compliance-Herausforderung für Unternehmen weltweit. Die SEC verlangt weiterhin die jährliche Offenlegungspflicht über Form SD, auch wenn bestimmte Elemente des Conflict Minerals Report seit 2017 nicht mehr aktiv durchgesetzt werden. Dennoch bestätigen aktuelle GAO-Berichte anhaltende Transparenzlücken in der Lieferkette, und parallele Regelwerke wie die EU-Verordnung zu Konfliktmineralien erhöhen weltweit die Anforderungen an die Sorgfaltspflicht.
Dieser Leitfaden zeigt, welche Pflichten Section 1502 beinhaltet, welche Unternehmen betroffen sind und wie sich gesetzliche Vorgaben in strategische Vorteile innerhalb der Lieferkette verwandeln lassen – einschließlich der Möglichkeiten, wie digitale Lösungen den gesamten Prozess effizienter gestalten können.
Table of Contents
- Dodd-Frank Act: Key Facts at a Glance
- Background: What the Dodd-Frank Act Section 1502 Regulates
- Who’s Affected? Applicability and Supply Chain Reach
- Compliance Roadmap: From Inquiry to Filing
- Dodd-Frank Act Challenges: The Data Quality Crisis
- Why Dodd-Frank Act Compliance Pays Off
- The Evolving Landscape: Beyond U.S. Regulation
- How IPOINT Supports Dodd-Frank Act Compliance Digitally
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Background: What the Dodd-Frank Act Section 1502 Regulates
Der Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act, benannt nach Senator Chris Dodd und Representative Barney Frank, trat im Juli 2010 als umfassende Reaktion auf die Finanzkrise 2008 in Kraft. Obwohl das Gesetz primär auf Bankenreformen und Verbraucherschutz ausgerichtet ist, adressiert es auch ein überraschendes Thema: Konfliktmineralien.
Section 1502 verpflichtet bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) registrierte Unternehmen, eine Reasonable Country of Origin Inquiry (RCOI) durchzuführen und ihre Verwendung von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold – zusammen als 3TG bezeichnet – im Rahmen des SEC-Reportings öffentlich offenzulegen. Diese Mineralien müssen bewertet werden, wenn sie möglicherweise aus der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) oder einem der neun Nachbarstaaten stammen: Angola, Burundi, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Ruanda, Südsudan, Tansania, Uganda und Sambia.
Warum Transparenz in der Lieferkette in einem Finanzreformgesetz? Der Kongress stellte fest, dass der Handel mit diesen Rohstoffen in der Region bewaffnete Gruppen finanzierte, die schwere Menschenrechtsverletzungen begingen. Indem börsennotierte Unternehmen verpflichtet werden, ihre Beschaffung zu untersuchen und zu berichten sowie OECD-konforme Sorgfaltspflichten umzusetzen, sollte Section 1502 die wirtschaftliche Verbindung zwischen Alltagsprodukten und Gewalt in Zentralafrika durchbrechen.
Die Regelung markierte einen Meilenstein: Erstmals verlangte das US-Wertpapierrecht eine gezielte menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in globalen Lieferketten, die direkt mit verantwortungsvoller Mineralien-Beschaffung verknüpft ist.
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Wer ist betroffen? Geltungsbereich und Reichweite in der Lieferkette
Die Bestimmungen zu Konfliktmineralien im Dodd-Frank Act erfassen ein weites Feld innerhalb des US-amerikanischen Wertpapiermarkts – und darüber hinaus. Zu verstehen, wer berichtspflichtig ist und wie weit die Verpflichtungen in der Lieferkette reichen, ist entscheidend für eine wirksame Compliance und ein gutes Risikomanagement.
Direkte SEC-Berichtspflichten gelten für:
- Unternehmen, die bei der SEC registriert sind (sowohl US-amerikanische als auch ausländische Emittenten)
- Firmen, die jährliche Berichte bei der SEC einreichen
- Hersteller oder Unternehmen, die die Herstellung von Produkten mit 3TG-Mineralien („contract to manufacture“) beauftragen
Der entscheidende Begriff lautet „necessary to the functionality or production“ eines Produkts. Wenn das Entfernen der 3TG-Mineralien die Funktionsfähigkeit oder Herstellung eines Produkts beeinträchtigen würde, fällt es unter Section 1502.
Die Auswirkungen gehen jedoch weit über direkt SEC-registrierte Unternehmen hinaus. Private Firmen, kleine Betriebe und internationale Zulieferer stehen häufig unter indirektem Druck, Daten zu Konfliktmineralien an ihre börsennotierten Kunden zu liefern. Dieser Kaskadeneffekt bedeutet, dass auch nicht-US-amerikanische Unternehmen tief in der Lieferkette die Berichtspflichten und Sorgfaltspflichten verstehen und erfüllen müssen.
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Luwowo-Coltan-Mine nahe Rubaya, Nord-Kivu – zertifiziert nach dem CIRGL-RDC-System als konfliktfrei. Coltan (Kurzform für Columbit-Tantalit) ist die Hauptquelle für Tantal, das in elektronischen Kondensatoren verwendet wird.
Compliance-Roadmap & Berichtspflichten: Von der Herkunftsanfrage bis zur Meldung
Die Erfüllung der Anforderungen aus Section 1502 des Dodd-Frank Act folgt einem klar strukturierten Dreischritt – von der ersten Bewertung bis zur formalen SEC-Berichterstattung.
Schritt 1: Reasonable Country of Origin Inquiry (RCOI)
Unternehmen müssen eine sorgfältige Herkunftsanfrage durchführen, um festzustellen, ob ihre 3TG-Mineralien möglicherweise aus den betroffenen Ländern stammen oder aus recycelten/Schrottquellen kommen. Typische Maßnahmen sind:
- Befragung direkter Zulieferer mithilfe der CMRT-Vorlage
- Prüfung von Stücklisten und Produktdaten
- Verfolgung von Informationen zu Schmelzbetrieben und Raffinerien über anerkannte Brancheninitiativen (z. B. RMI/RMAP)
Schritt 2: Rahmenwerk für Sorgfaltspflichten
Ergibt die RCOI, dass ein Ursprung in der DR Kongo oder angrenzenden Staaten möglich ist, müssen Sorgfaltspflichten gemäß den OECD-Leitlinien umgesetzt werden:
- Aufbau robuster Managementsysteme
- Identifizierung und Bewertung von Risiken in der Lieferkette
- Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Risikominderung
- Nutzung unabhängiger Audit-Programme (z. B. RMAP) zur Bewertung von Schmelzbetrieben/Raffinerien
- Öffentliche Berichterstattung über Maßnahmen und Ergebnisse der Risikominderung
Schritt 3: SEC-Formular SD und Conflict Minerals Report
Bis spätestens 31. Mai müssen betroffene Unternehmen das Formular SD bei der SEC einreichen. Enthalten Produkte 3TG-Mineralien mit Ursprung in der DR Kongo (oder wenn ein Ursprung nicht ausgeschlossen werden kann), ist gegebenenfalls ein ausführlicher Conflict Minerals Report mit den Ergebnissen der Sorgfaltspflichtprüfung beizufügen.
Hinweis: Seit 2017 setzt die SEC bestimmte Elemente des Conflict Minerals Report (wie das unabhängige Audit durch einen Independent Private Sector Audit) nicht mehr aktiv durch. Die fristgerechte und korrekte Einreichung des Formulars SD bleibt jedoch verpflichtend.
Dodd-Frank Act Section 1502: Datenqualitätsprobleme in der Lieferkette
Selbst gut aufgestellte Unternehmen stehen bei der Erfüllung der Anforderungen zur Compliance bei Konfliktmineralien vor anhaltenden Herausforderungen. Die Komplexität globaler Lieferketten schafft dauerhafte Hürden:
- Transparenzlücken über mehrere Lieferstufen
Die meisten Hersteller haben keine direkten Beziehungen zu Schmelzbetrieben oder Minen. Die Rückverfolgung von 3TG-Mineralien über mehrere Zwischenstufen – Händler, Komponentenhersteller und Unterlieferanten – führt oft zu unvollständigen Informationen und Sackgassen. - Probleme bei der Datenqualität
Zulieferer übermitteln möglicherweise unvollständige Conflict Minerals Reporting Templates (CMRTs), liefern widersprüchliche Daten zu denselben Materialien oder verwenden veraltete Klassifizierungen wie „DRC conflict undeterminable“ – ein Begriff, der seit 2017 nicht mehr aktiv gefordert wird – und der nur begrenzte, verwertbare Erkenntnisse für Compliance-Teams bietet. - Ressourcenbeschränkungen
Kleinere und mittelgroße Zulieferer verfügen oft nicht über das notwendige Fachwissen, ausreichende Ressourcen oder geeignete Systeme, um wirksame, an der OECD ausgerichtete Sorgfaltspflichten umzusetzen – was schwache Glieder in der Berichtskette schafft.
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Warum sich Dodd-Frank Act Compliance auszahlt
Trotz dieser Herausforderungen stellen führende Unternehmen fest, dass robuste Programme zu Konfliktmineralien weit über die reine Erfüllung gesetzlicher Compliance-Anforderungen hinaus Mehrwert schaffen:
- Risikominimierung
Starke, an der OECD ausgerichtete Sorgfaltspflichten helfen, Schwachstellen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich zu Krisen entwickeln – und schützen so sowohl den Markenruf als auch die Geschäftskontinuität. - Wettbewerbsvorteil
Da Kunden und Geschäftspartner zunehmend Transparenz in der Lieferkettenberichterstattung fordern, gewinnen Unternehmen mit etablierten Konfliktmineralien-Programmen häufiger Aufträge, stärken Partnerschaften und sichern sich den Status als bevorzugter Lieferant. - ESG-Führungsrolle
Investoren, Ratingagenturen und Finanzinstitute betrachten Transparenz in der Lieferkette heute als wichtigen Indikator für gute Unternehmensführung, Nachhaltigkeitsleistung und langfristiges Risikomanagement.
Das sich verändernde Regelungsumfeld: Über die US-Vorschriften hinaus
Während der Dodd-Frank Act die verpflichtende Berichterstattung zu Konfliktmineralien einführte, verändern parallele Regelwerke inzwischen die globalen Erwartungen:
- EU-Verordnung zu Konfliktmineralien (seit 2021) – Direkte Pflichten für EU-Importeure von 3TG-Mineralien, die alle Konflikt- und Hochrisikogebiete (CAHRAs) weltweit abdecken, nicht nur die DR Kongo.
- Britische und kanadische Gesetzgebung – Im Vereinigten Königreich gilt die EU-Verordnung nicht (außer möglicherweise in Nordirland); Kanada hat den Fighting Against Forced Labour and Child Labour in Supply Chains Act (S-211) eingeführt, der eine öffentliche Berichterstattung zur Lieferkettentransparenz vorschreibt, jedoch über Konfliktmineralien hinausgeht.
- Erweiterter Rohstoffumfang – Brancheninitiativen erfassen inzwischen auch Kobalt, Glimmer, Lithium und andere Rohstoffe mit Menschenrechtsrisiken. Die Extended Minerals Reporting Template (EMRT 2.0), veröffentlicht 2025 von der RMI, erweitert die Berichterstattung über 3TG hinaus auf kritische Rohstoffe wie Kupfer, Naturgraphit, Nickel und weitere, die für die sich entwickelnden ESG-Anforderungen relevant sind.
Wie IPOINT die Dodd-Frank Act Compliance digital unterstützt
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Frequently Asked Questions
Wie erfüllt man die Anforderungen des Dodd-Frank Act?
Die Compliance nach Section 1502 des Dodd-Frank Act umfasst drei zentrale Schritte:
- Reasonable Country of Origin Inquiry (RCOI) für alle 3TG-Mineralien in Ihren Produkten durchführen.
- Wenn ein Bezug aus der DR Kongo oder angrenzenden Ländern möglich ist, OECD-konforme Sorgfaltspflichten umsetzen – einschließlich Risikoanalyse, Risikominderung und Nutzung anerkannter Branchen-Auditprogramme (z. B. RMAP).
- Jährlich bis spätestens 31. Mai das Formular SD bei der SEC einreichen.
Digitale Tools und standardisierte Vorlagen wie die CMRT vereinfachen die Datenerfassung bei Lieferanten und die Berichterstattung erheblich.
Wird Section 1502 weiterhin durchgesetzt?
Ja, allerdings mit gewissen Nuancen. Die SEC verlangt weiterhin eine fristgerechte und korrekte Einreichung des Formulars SD bis zum 31. Mai. Seit 2017 werden einige Elemente des Conflict Minerals Report – wie das unabhängige Audit durch einen Independent Private Sector Audit – von der SEC CorpFin nicht mehr aktiv durchgesetzt. Aktuelle GAO-Berichte bestätigen jedoch eine fortlaufende Überwachung, und Unternehmen riskieren weiterhin Reputationsschäden, den Verlust von Kunden oder andere Konsequenzen bei Nicht-Compliance.
What happens if my data is “undeterminable”?
You must still file Form SD and describe your due diligence process. The older classification “DRC conflict undeterminable” is no longer specifically required since 2017, but companies often use neutral language such as “origin could not be determined” while outlining continuous improvement measures. Repeated inability to determine origin without progress can raise concerns with the SEC, customers, or investors.
Müssen nicht an der SEC gelistete Unternehmen indirekt compliant sein?
Auch wenn Nicht-SEC-Unternehmen ihre Berichte nicht direkt bei der SEC einreichen, stehen viele unter indirektem Druck durch börsennotierte Kunden, die Daten zu Konfliktmineralien für ihre eigene Berichterstattung benötigen. Dieser Kaskadeneffekt führt dazu, dass private Unternehmen, kleine Betriebe und internationale Zulieferer häufig CMRT-Erklärungen abgeben müssen, um ihre Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten.