Ökobilanzen beim größten deutschen Telekommunikationsanbieter

Ökobilanzen beim größten deutschen Telekommunikationsanbieter

Andreas Kröhling, Senior Experte Corporate Responsibility bei der Deutschen Telekom AG, empfiehlt: Anfangen und dran bleiben! Schon das Erkennen von Schwerpunkten der eigenen Umweltwirkungen hilft, die Umweltbilanz systematisch zu verbessern. Viel Spaß beim Lesen des Interviews!

 

Was antworten Sie, wenn Sie von Telekom-Kollegen gefragt werden, “warum wir bei der Telekom Ökobilanzen machen”?

Wir machen Ökobilanzen, um zu wissen, welche Umweltbelastungen mit unseren Produkten und Diensten verbunden sind. Nur wenn wir wissen, wo die wesentlichen Folgen für die Umwelt liegen, können wir uns verbessern. So haben wir bspw. für unseren Entertain Service (Telefonieren, Internet und Fernsehen) den Media Receiver als einen wichtigen Hebel identifiziert, die CO2- und Umweltbilanz des Dienstes zu verbessern.

Welches waren die Herausforderungen am Anfang der Ökobilanzaktivitäten?

Zunächst war es erst einmal notwendig Überzeugungsarbeit zu leisten, dass es sinnvoll und wichtig ist, sich um die ökologischen Folgen unserer Produkte und Dienste zu kümmern. In den Berechnungen selber hat uns die Komplexität unserer Produkte und Dienste vor große Herausforderungen gestellt. So nutzen viele Dienste unsere Telekommunikationsnetze und verschiedene Kundenendgeräte. Das bedeutet, dass oft nur mit hohem Aufwand notwendige Daten beschafft werden können. Was unsere Telekommunikationsnetze betrifft, ist eine sinnvolle Aufteilung von Umweltwirkungen des Netzes und Emissionen auf einzelne Produkte und Dienste schwierig und erfordert ein gutes Verständnis des Telekommunikationsnetzes.

Jetzt sind Sie ja schon eine ganze Weile dabei, wo liegen heute die größten Herausforderungen?

Seit ich 2011 bei Group Corporate Responsibility angefangen habe, beschäftige ich mich mit dem Thema. Die Herausforderungen sind weitgehend geblieben. So gehören aktuell Daten/Datenverfügbarkeit und Ressourcen zur Durchführung der Studien zu unseren größten Herausforderungen.

Gibt es eine besondere Erkenntnis, ein überraschendes Ergebnis, das die Telekom durch die Ökobilanzierung erlangt hat, und welches das Unternehmen vielleicht auch direkt zu seinem Vorteil nutzen konnte?

Im Rahmen einer Studie zu unserem Produkt Paket Entertain (Telefonieren, Internet und Fernsehen) haben wir festgestellt, dass unsere Telekommunikationsnetze nur für rund ein Viertel der Emissionen verantwortlich sind. Bei der Nutzung von All-IP liegt der Anteil unserer Netze am gesamten CO2-Fußabdruck sogar unter 20 %.

Was würden Sie persönlich anderen Ökobilanzierern in Unternehmen als wichtigsten Tipp mit auf den Weg geben?

Anfangen und dran bleiben. Es geht am Anfang erst einmal darum, die Schwerpunkte der eigenen Umweltwirkung zu kennen. Schon das hilft, die Umweltbilanz systematisch zu verbessern. Dazu ist es gar nicht erforderlich bis auf Nachkommastellen genau zu kalkulieren.

Danke Herr Kröhling!

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